St. Peter und Paul in Achsheim

Kirchweg 4

86462 Langweid-Achsheim

 

 

 In Achsheim lässt sich bereits im 5. Jahrhundert eine dorfartige Anlage rekonstruieren. Allerdings gilt aufgrund von gefundener Keramik eine Kirche am heutigen Standort erst im 11. Jahrhundert als gesichert. Ein Grund könnte die Eggelhofkirche sein, die lange als Mutterkirche der umliegenden Orte fungierte. Dennoch zählt Achsheim mit seinem Patrozinium der Apostelfürsten Peter und Paul zu den frühesten „Patrozinienschichten“ der Umgegend und zu den ältesten Peterskirchen des Landkreises. Somit grüßt schon seit ca. 1000 Jahren im südlichen Ortsteil auf nach Osten abfallendem Gelände die Achsheimer Pfarrkirche St. Peter und Paul die Menschen. Im Mittelalter waren die Marschalken von Biberbach Herren des Ortes und der Kirchenlehenschaft, bevor das Domkapitel Augsburg 1311 der Kirchensatz erwarb.

Der vordere Teil des Langhauses stammt im Kern noch aus der Spätgotik. Auf der rechten Seite neben der Kanzel steht aus dieser Zeit die älteste Figur der Kirche, der Hl. Sebastian (um 1500). Ihm gegenüber hängt eine Anna Selbdritt (Mutter Anna mit Maria und Jesus), geschnitzt um 1520.

Im Jahr 1681 stürzte der Turm ein. Dieser wurde zusammen mit dem Chorraum und der Sakristei in den Jahren 1681/82 von Valerian Brenner, dem späteren Baumeister der Biberbacher Wallfahrtskirche, neu aufgebaut. 1751 wurde das Langhaus nach Westen verlängert und mit einer gewölbten Decke versehen. Im 19. Jahrhundert fanden mehrere Renovierungen und Umgestaltungen im Inneren statt. Alle Fresken stammen aus diesem Zeitraum. Bei der letzten Restaurierung 2008 wurde vom Kirchenmaler eine absolute Besonderheit rekonstruiert und wiederhergestellt: Das „spätklassizistisch/frühbiedermeierliche Raumkonzept“, das aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt und heutzutage in Kirchen sehr selten zu sehen ist. Auch der in unserer Gegend bekannte Maler Andreas Märkle schwang hier später seinen Pinsel und malte u.a. die Altarblätter der Seitenaltäre (St. Sebastian und St. Barbara). Die beiden Altäre sind wie die Kanzel und das Orgelprospekt im Stile der Neu-Renaissance (Gründerzeit) gehalten.

Im Zusammenhang mit der Generalsanierung der Kirche im Jahre 2008 wurde auch die 100 Jahre alte spätromantische “Koulen-Orgel“ fachgerecht restauriert.

Im Jahre 2016 konnte ein Sandstein-Taufbecken aus der Spätrenaissance erworben werden, das meisterlich restauriert wurde und mit einer neuen Taufbeckenabdeckung des renommierten Allgäuer Bildhauers Michael Vogler komplettiert wurde – eine gelungene Symbiose Renaissance – Moderne.

 

St. Martin in Gablingen

Pfarrer-Ledermann-Platz 1

86456 Gablingen

 

Gablingen zählt zu den sogenannten Ursiedlungen, das wohl bei der Ausbreitung der Alemannen nach Osten um die Mitte des 5. Jahrhunderts entstanden ist. Urkundlich erwähnt ist "Gabelungen" allerdings erst um 1100.

Im 14. und 15. Jahrhundert treten die Marschälle von Biberbach und die Ritter von Knoeringen als Inhaber von Gablingen auf. 1527 erwarb Raimund Fugger, Sprößling aus dem berühmten Augsburger Handelsgeschlecht der Fugger, die "Burg und die Herrschaft von Gabelungen" von Sebastian von Knoeringen. Seit dieser Zeit können sich die Fugger Patronatsherren der Pfarrei Gablingen nennen.
Ein wichtiger Verdienst von Raimund Fugger ist die Renovierung der gotischen Pfarrkirche, verbunden mit der Erhöhung des Kirchturms. Der jetzige Sattelturm stammt aus dieser Zeit. 
Im beginnenden 18. Jahrhundert entstand der heutige Bau der Pfarrkirche: Als 1717 Graf Maximilian Fugger im Sterben lag, gab er für sein Seelenheil und das seines Sohnes den Bau einer neuen Pfarrkirche für Gablingen in Auftrag. Seinem letzten Wunsch entsprechend errichtete in den Jahren 1734 bis 1737 der Wessobrunner Baumeister und Stuckateur Josef Schmuzer mit dem Neubau der Gablinger Pfarrkirche ein bedeutendes Barockbauwerk, das heute auf der Liste der "besonders schützenswerten Gebäude" zu finden ist. 
Für den Neubau der Pfarrkirche durch Schmuzer, der sich bereits als Baumeister der ehemaligen Klosterkirche Hl. Kreuz in Donauwörth, der Klosterkirche von Ettal, der Klosterkirche von Irsee u.a. einen Namen gemacht hatte, verwendete er Teile der früheren Kirche. So sind etwa im Altarraum noch deutlich gotische Bauteile der früheren Kirche sichtbar. Der Turm mit seinem gotischen Satteldach birgt in seinen unteren Teilen wahrscheinlich romanische Bausubstanz. 
Bei der Innenausstattung war der Augsburger Maler Johann Georg Lederer am Werk. Leider sind von seinen Bildern nur noch wenige erhalten. Renovierungen im letzten Jahrhundert veränderten die Innenausstattung der Kirche. Diesen Veränderungen fielen auch die Werke Georg Lederers zum Opfer.
Im Jahr 1864 schuff Liberat Hunderpfund aus Augsburg das neue Deckengemälde. Von 1907 bis 1908 führten die Gebrüder Haugg aus Ottobeuren grundlegende Renovierungsarbeiten durch. Sanierungen durch die Firma Georg Hatzelmann fanden 1966 bis 1967 statt. Unsere Seitenaltäre konnten in den Jahren 1980 und 1981 wiederhergestellt werden. Neue farbliche Belebung erhielt unser Schmuzer-Stuck in den Jahren 1993 bis 1994. Im Jahr 2004 wurde die Orgel generalüberholt.

St. Vitus in Langweid

Augsburger Straße 32

86462 Langweid

 

Die malerische St. Vitus-Kirche in Langweid steht auf dem höchsten Punkt der Gemeinde und dieser wohlüberlegten Ortswahl ist es wohl zu verdanken, dass sie trotz der Nähe zum Lech noch nie vom Hochwasser geschädigt wurde. Aus diesem Grund hatten wohl auch schon die Römer an dieser Stelle - 15 km von Augusta Vindelicorum (Augsburg) - einen Heeresstraßen-Stützpunkt errichtet und hier, nebenbei gesagt, drei Tonnen kaputtes Geschirr hinterlassen. Es wurde 2010 entdeckt und die Langweider verfrachteten es kistenweise in die archäologische Staatssammlung und überlegten, die Ortsgeschichte tausend Jahre zurückzudatieren. Bisher galt eine 1143 ausgestellte Urkunde Papst Coelestins II. als erste historische Quelle.

1777 wurde das  frühklassizistische Gotteshaus St. Vitus eingeweiht. Baumeister war Johann Martin Pentenrieder, von ihm stammen auch einige Häuser in der Maximilianstraße in Augsburg. 1786 konnte man den Bau endgültig fertigstellen. Im Inneren trifft man auf eine Vielzahl von qualitativ hochwertigen Heiligenfiguren. Beeindruckend ist auch das gewaltige Deckengemälde, das das Martyrium des Heiligen Vitus zeigt.  Josef Anton Huber schuf 1737 diese beeindruckenden Szenen an der Decke und ebenso die weiteren Wandmalereien. Die barocke Innenausstattung trägt die Handschrift des Kistlers Philipp Jakob Einsle aus Göggingen.

Mit großem Bürgerengagement konnte die Kirche 2010 renoviert werden und enthält nun neben den spätbarocken und klassizistischen Ausstattungen auch moderne Elemente. So wurde ein neuer Volksaltar des Künstlers Erwin Wiegerling installiert, dessen Blickfang die mit Olivenöl gefüllte Glassäule in der Mitte ist. Sie soll an das Martyrium des Heiligen Vitus erinnern, der in kochendem Öl gesiedet wurde. Das Öl reagiert auf die Jahreszeiten und flockt z. B. bei Kälte aus und zeigt so dem aufmerksamen Betrachter immer neue Ein-Sichten.

St. Georg in Lützelburg

Georgenstraße 13

86456 Gablingen - Lützelburg

 

Wer vom Lech- und Schmuttertal gen Westen blickt, sieht schon von weitem auf dem begleitenden Höhenzug die Pfarrkirche St. Georg. Mit ihrem stattlichen Turm ist sie ein Orientierungspunkt und der Mittelpunkt des Ortes Lützelburg.

Die Kirche zeugt in ihrer baulichen und künstlerischen Gestaltung von ihrer, und der ihr zugehörigen Menschen, reicher und wechselvoller Geschichte.

Die Ortsgeschichte von Lützelburg spannt sich von ersten Funden aus der Bronzezeit, in Siedlungskontinuität über die Christianisierung des Gebietes im 8. Jahrhundert, der Ortsgründung um 1100 n. Christus, den ersten urkundlichen Schreibweisen wie Lucelunburg oder Lucelinburch zur Mitte des 12. Jahrhunderts mit der Wahl des Patron St. Georg, bis in die Neuzeit.

Aus den turbulenten Zeitgeschehen der Reformation bzw. Gegenreformation resultierte der Neubau der Kirche von 1610 bis 1614, mit der Besonderheit des vom damaligen Stadtbaumeister Elias Holl gebauten, sechsstöckigen, 30 m hohen, stattlichem Kirchturm.

Der Kirchturm zeigt nicht die damals neue Form des Zwiebelturm, sondern als Dachform ein steiles Satteldach, welches spätromanische Züge aufweist.

Wer die Kirche von außen umrundet, begegnet an der Nordseite dem goldene Missionskreuz von 1938 und im Kirchhof den 2 Gedenktafeln für die Gefallenen des I. und II. Weltkrieges.

Am nordöstlich gelegenen Kirchplatz steht ein moderner Brunnen mit der Inschrift „Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben“.

Die Kirche wurde über die Jahrhunderte mehrfach umgebaut und restauriert. Deutlich ist die Erweiterung der Lützelburger Pfarrkirche von 1990 durch einen giebelständigen Anbau erkennbar. Neu zu alt ist durch eine verglaste Trennfuge ablesbar und innen mit moderner Gestaltung der Wände ausformuliert. Der Kirchenraum der Saalkirche wurde erweitert und eine große Empore für Orgel, Kirchenchor und Sitzplätze mit ansteigendem Gestühl geschaffen.

Beim Betreten der Kirche zeigt sich der zentrale Chor, eingerahmt von 2 Seitenaltären. Das Spiegelgewölbe des Hauptraumes geht zum Chor mit einem Tonnengewölbe über.

Der würdevolle Innenraum zentriert sich auf den Hochalter, seinen Nischen der Chorschultern und  Seitenaltäre aus dem Jahr 1851.

 

Wir laden sie ein, die reichen Schätze unserer Pfarrkirche St. Georg, Gemälde, Skulpturen, Fresken und Reliquien persönlich in Augenschein zu nehmen, eine Messe zu erleben und legen ihnen unseren sehr interessanten und fundierten Kirchenführer von 2020 ans Herz, dieser ist im Pfarrbüro erhältlich. 

Jesus, der gute Hirte in Stettenhofen

Gablinger Straße 6

86462 Langweid-Stettenhofen

 

Aus welcher Richtung man auf Stettenhofen auch zufährt, es sticht einem schon lange vor dem Erreichen der eigentlichen Ortschaft der Kirchturm der Pfarrkirche "Jesus, der gute Hirte" ins Auge. So ist die Pfarrkirche auch immer leicht zu finden und eigentlich nie zu verfehlen.

Urkundlich wird Stettenhofen erstmalig 1342 erwähnt als Hofstätte, die dem Kloster St. Georg in Augsburg gehörte. Nach einigen Besitzwechseln kam der Hof 1448 durch eine Schenkung an das Hl.-Geist-Spital in Augsburg. Um das Jahr 1500 wird eine Nothelferkapelle in den Chroniken erwähnt. Ignaz Langenmantel von Westheim kauft 1692 den Gutshof. Die Familie verkauft den Gutshof 1820 an den Augsburger Nikolaus Sabbatini, in den folgenden 20 Jahren wird der Hof noch weitere Male verkauft. 1840 kaufte ihn schließlich Georg Rauch, der Urgroßvater des heutigen Bauern Welzhofer.

 

Erst 1936 wird dem damaligen Pfarrer von Gablingen vom Augsburger Bischof erlaubt, in der Nothelferkapelle einen Sonntagsgottesdienst zu feiern. Die rasch anwachsende Einwohnerzahl konnte aber bald auch in zwei sonntäglichen Gottesdiensten nicht mehr untergebracht werden und so wurde der Wunsch nach einer neuen Kirche und bald nach einer eigenen Pfarrei verständlich.

 

Im Jahre 1948 übernahm Franz Ledermann die Pfarrei Gablingen, zu der Stettenhofen gehörte. Als tatkräftiger und vorausschauender Gottesmann erkannte er schnell, dass unter den beengten Verhältnissen nur eine sehr eingeschränkte Seelsorge stattfinden konnte. So nahm der Pfarrer vier Jahre später bereits Gespräche mit Bischof Freundorfer bezüglich eines Kirchenneubaus auf. Im Frühjahr 1959 erfolgte der erste Spatenstich für den Neubau und im Dezember 1960 wurde das Gotteshaus durch Bischof Freundorfer eingeweiht.

 

Pfarrer Ledermann bemühte sich mit Nachdruck, die neu geschaffene Pfarrstelle zu besetzen, denn immer noch gehörte "Der gute Hirte" zur Pfarrei Gablingen. Am 02. November 1965 wurde von Bischof Stimpfle die Katholische Pfarrkirchenstiftung eingesetzt. Drei Monate später feierte man das Fest der Pfarreierhebung. Pfarrer Ried war der erste Pfarrer der neu gebildeten Pfarrei "Jesus, der gute Hirte".

 

Kirche zu „Schmerzhaften Mutter Gottes“ auf dem Eggelhof

Eggelhof 3

86462 Langweid-Achsheim

 

 Anmutig und verträumt liegt die Kirche am Westhang des Schmuttertales zwischen Achsheim und Eisenbrechtshofen am bayerisch-schwäbischen Jakobsweg auf einem uralten Siedlungsplatz. Bei den Ausgrabungen während der Renovierungsarbeiten von 1968 bis 1971 kam römisches Baumaterial zutage, was die dortige Bebauung durch römische Gebäude (z.B. Landhaus und/oder ein Heiligtum) vermuten lässt.

Bereits um 750 stand hier eine Holzkirche, die um 950 von einer Saalkirche mit eingezogenem Chor ersetzt wurde. Dies untermauert die These, dass die Eggelhofkirche die Mutterkirche für die umliegenden Siedlungen war. Seit 1365 war der Eggelhof Sitz eines domkapitelschen Amtes. 1492 wurde der heutige spätgotische Chorraum der Eggelhofkirche erbaut. Aus dieser Zeit stammen das Georgsrelief an der Nordseite und die Vierzehnnothelfergruppe am südlichen Seitenaltar, die Gregor Erhart zugeschrieben wird. Auch die Darstellung des Marientodes in der Predella des Hochaltares stammt aus dieser Zeit, das Wallfahrtsbild -die Pietà- von ca. 1510.

Im Jahre 1621 wurde ein neuer Turm erbaut und eine Außenkanzel angebracht – ein Hinweis auf den Status einer sehr gut frequentierten, überregionalen Wallfahrtskirche, die durch Spenden der Pilger auch finanziell potent war. 1672 wurde ein neuer Hochaltar angeschafft, der als der älteste Barockaltar des Landkreises gilt.

Im Jahre 1765 erfolgte der Neubau des Langhauses und die Stukkatierung der Kirche. In diesem Zusammenhang schuf der bekannte Rokokomaler Johann Baptist Enderle (1725-1798) die beeindruckenden Fresken mit den sieben Schmerzen und der Himmelfahrt Mariens.

Ihren Status als Bank behielt die Eggelhofstiftung auch nach der Säkularisation bei. Nicht nur die nähere Umgebung (Langweid, Gablingen) borgte sich hier Geld, sondern Darlehen wurden bis nach Ulm oder Immenstadt vergeben.

Im Jahr 2006 konnte für die Wallfahrtskirche eine neue Orgel des französischen Orgelbauers Francois Delhumeau erworben werden - ein Positiv mit angehängtem Pedal und bemalten Flügeln.

Im Jahre 2021 erfolgt eine komplette Dachstuhlsanierung und der damit zusammenhängenden Schäden im Innenraum. In diesem Zusammenhang werden auch die noch erhaltenen zwei Barockglocken aus den Jahren 1687 und 1710 wieder zum Läuten gebracht.

 

 

Kapelle zu den 14 heiligen Nothelfern

Kapellenstraße 2

86462 Langweid-Stettenhofen

 

Die im Besitz der Gemeinde Langweid befindliche Nothelferkapelle wird um das Jahr 1500 bereits erwähnt und wurde an dieser Stelle wahrscheinlich auf den Resten einer noch älteren Betstätte errichtet. Jedoch erst 1936 erlaubte der Bischof von Augsburg dem Pfarrer von Gablingen in der Stettenhofener Kapelle einen Sonntagsgottesdienst zu feiern. Die vor und nach dem Zweiten Weltkrieg rasch wachsende Einwohnerzahl konnte aber bald auch in zwei sonntäglichen Gottesdiensten nicht mehr untergebracht werden. Der Wunsch nach einer neuen Kirche und einer eigenen Pfarrei in Stettenhofen war mehr als verständlich.